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Stress, was ist das?

  • Writer: Angelika Peter
    Angelika Peter
  • Jun 25
  • 3 min read

Das Wort „Stress“ wird oft missverstanden. Viele Menschen verbinden damit nur das Gefühl, zu viel zu tun zu haben oder überarbeitet zu sein. Tatsächlich ist Stress jedoch eine komplexe Reaktion unseres Systems auf Herausforderungen und Druck, mit denen wir schwer oder gar nicht umgehen können und die uns überfordern.


Ursachen von Stress

Stress kann auf verschiedenen Ebenen ausgelöst werden:

  • Physisch: durch Unfälle, Krankheiten, Lärm, Hitze, Gefahr ....

  • Emotional: durch Verletzungen oder belastendes zwischenmenschliches Verhalten.

  • Mental: wenn unsere Überzeugungen oder vermeintliche Sicherheiten, wie z.B. der Verlust des Jobs oder der Wohnung, in Gefahr geraten.


Kurzfristige Stresssituationen, wie eine Prüfung oder ein gefährliches Überholmanöver, sind meist gut bewältigbar und hinterlassen keine bleibenden Schäden.

Andererseits gibt es länger anhaltende Stresssituationen, die unser Körper-Geist-System stark beeinträchtigen können, beispielsweise bei einer schwierigen Kindheit oder in Kriegssituationen. Besonders massiv wirken sich einmalige, traumatische Ereignisse aus, sogenannte Traumata, wie z.B. ein Überfall oder eine Katastrophensituation oder Unfälle.


Was passiert bei einer Stressreaktion im Körper?

Wenn wir Gefahr erkennen, reagiert unser Körper sofort – ohne Nachdenken. Die Amygdala, eine zentrale Struktur im limbischen System, erkennt das Bild der Gefahr und sendet Signale an den Hypothalamus. Dieser löst die Kampf- oder Fluchtreaktion aus, indem er Signale an die Nebennieren schickt, die Stresshormone wie Adrenalin und Kortisol ausschütten.

Dadurch verändern sich die Körperchemie und die Reaktionen der Organe:

  • Herzschlag und Puls beschleunigen sich.

  • Die Atmung wird flacher und schneller.

  • Muskeln spannen sich an, um auf Angriff oder Flucht vorbereitet zu sein.

In solchen Phasen laufen bis zu 1.400 Veränderungen im Körper ab. Dazu gehören:

  • Tunnelblick: klares Denken ist kaum möglich, da die Blutzirkulation auf die Stresszentren im Gehirn verlagert wird.

  • Blutzuckerspiegel: verändert sich.

  • Immunsystem: wird heruntergefahren.


Nach der Stresssituation

Folgt die Entspannungs- und Regenerationsphase, in der der Parasympathikus aktiv wird. Diese Phase ist essenziell, damit Körper und Geist wieder ins Gleichgewicht kommen.


Natürliche Reaktion auf Stress

Die Müdigkeit nach einer stressbelasteten Situation ist eine natürliche Reaktion unseres Körpers. Wird die in der Kampf- oder Fluchtreaktion bereitgestellte Energie jedoch nicht umgesetzt – etwa, weil wir uns in einer ungerechten Situation nicht behaupten können – bleibt die Energie im Körper gespeichert. Das kann auf Dauer zu Problemen führen.


Dauerstress im Alltag

Viele Menschen leben dauerhaft im sogenannten „Hamsterrad“ – in einer Welt, die immer schneller wird. Konflikte, Belastungen in verschiedenen Lebensbereichen und ständiger Druck führen dazu, dass die Sympathikus-Funktion dauerhaft aktiv ist, ohne ausreichende Entspannungsphasen. Das empfundene Normalniveau an Stress ist hoch, doch über längere Zeit ist diese Dauerbelastung schädlich: Sie kann zu Schlafstörungen, Bluthochdruck, Herzinfarkt oder anderen Stresserkrankungen führen.


Der Weg zur Balance

Wenn es gelingt, alle Ebenen – physisch, emotional und mental – wieder ins Gleichgewicht zu bringen, besteht die Chance, alten Stress aufzulösen und die eigene Resilienz sowie Selbstregulationsfähigkeit zu stärken.

Ziel ist es, Herausforderungen im Leben besser zu bewältigen und gelassener damit umzugehen.


Tipps zur Stressbewältigung:

  1. Achtsamkeit und Meditation: Nimm dir regelmäßig Zeit, um bewusst im Hier und Jetzt zu sein. Atemübungen und Meditation können helfen, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen.

  2. Bewegung: Körperliche Aktivität, wie Spaziergänge, Yoga oder Sport, fördert die Freisetzung von Glückshormonen und reduziert Stresshormone.

  3. Entspannungsübungen: Progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Atemtechniken können helfen, den Körper zu entspannen und Stress abzubauen.

  4. Ausreichend Schlaf: Sorge für einen regelmäßigen und erholsamen Schlaf, um Körper und Geist zu regenerieren.

  5. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung unterstützt das Nervensystem und stärkt die Widerstandskraft gegen Stress. Eventuell

  6. Soziale Kontakte: Verbringe Zeit mit Freunden und Familie, um emotionale Unterstützung zu erhalten und Stress abzubauen.

  7. Grenzen setzen: Lerne, „Nein“ zu sagen und deine eigenen Grenzen zu respektieren, um Überforderung zu vermeiden.

  8. Zeitmanagement: Plane deine Aufgaben realistisch und priorisiere wichtige Dinge, um Überlastung zu verhindern.

  9. Hobbys und Freizeit: Nimm dir regelmäßig Zeit für Aktivitäten, die dir Freude bereiten und dich entspannen.

  10. Professionelle Unterstützung: Bei anhaltendem oder starkem Stress kann eine Beratung oder Therapie hilfreich sein. Hierfür ist die Kinesiologie ein wertvolles Mittel, um den das Körper-Geist-System schnell wieder in Balance zu bringen.

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